7. Woche | Region Mariánská Týnice / Plasy / Radnice
10.8. 2015 Der Alte Wallfahrtsweg Plasy – Mariánská Týnice
11.8. 2015 Kloster Plasy
12.8. 2015 Stadt Rokycany
13.8. 2015 Barockgutshof Býkov
14.8. 2015 Stadt Radnice
15.8. 2015 Wallfahrtskirche Mariä-Verkündigung in Mariánská Týnice
16.8. 2015 Mariä-Himmelfahrt-Kirche in Plasy
In Plasy/Plaß und Mariánská Týnice/Maria Teinitz bewegen wir uns in einem Gebiet, das den Zisterziensern aus Plasy/Plaß gehörte. Die hiesige Waldlandschaft bildet umfangreiche Flächen, die sich bis ins Tal des Flusses Střela erstrecken. Im Tal steht das im 12. Jahrhundert gegründete Zisterzienserkloster von Plasy/Plaß. Seit seiner Zerstörung durch die Hussiten verkam das Gebäude; seine Blütezeit kam erst Ende des 17., Anfang des 18. Jahrhunderts. Es steht fest, dass die Zusammenarbeit zwischen dem Abt Eugenius Tyttl und dem Architekten Jan Santini im Entstehen des Konvents resultierte – einem einmaligen Bauwerk, das nicht nur durch seine außergewöhnlichen Ausmaße, sondern auch durch seine durchdachte und kultivierte Innendekoration begeistert. Auch die Nebengebäude des Klosters inklusive der Klosterkirche stellen bautechnisch und künstlerisch imposante Werke dar, an deren Entstehung weitere berühmte Schöpfer wie beispielsweise Jean Baptiste Mathey beteiligt waren.
Im Unterschied zu Plasy/Plaß liegt die Ortschaft Mariánská Týnice/Maria Teinitz in einer Ebene und bildet somit die Dominante der hiesigen Landschaft. Der Wallfahrtsort hat seinen Ursprung bereits im Mittelalter; die Barockgestalt wurde ihm vom Architekten Jan Santini verliehen, der die geistige Bedeutung des Ortes durch die hohe, optisch über den Feldern schwebende Kuppel betonte.
Die Region Radnice/Radnitz ist ein tristes Gebiet, in dem manche Spuren der Vergangenheit die Industrieproduktion des 19. und 20. Jahrhunderts überdecken. Die Barockdenkmäler sind schlichter, aber einen aufgeschlossenen und interessierten Besucher werden sie dennoch erfreuen. Direkt auf dem Marktplatz in Radnice/Radnitz stehen die Pfarrkirche des hl. Wenzels (kostel sv. Václava) und das ehemalige Schloss, das noch immer auf seine Sanierung wartet. Von einem steilen Hang aus blickt man von einer kleinen Wallfahrtskirche von der Anhöhe Kalvárie auf die Ortschaft hinunter – ebenfalls ein Werk des Architekten Kilian Ignaz Dientzenhofer. In den benachbarten Dörfern sind zahlreiche Barockkirchen und kleinere Baukunstwerke der Barockzeit erhalten geblieben.