6. Woche | Region Domažlice
3.8. 2015 Wallfahrtskirche in Tanaberk
4.8. 2015 Kloster Pivoň
5.8. 2015 Museum Domažlice
6.8. 2015 Kirche Der Hl. Anna in Horšovský Týn
7.8. 2015 Stadt Domažlice
8.8. 2015 Kirche Des Hl. Laurentius Auf Der Anhöhe Vavřineček bei Domažlice
9.8. 2015 Újezd bei Domažlice
Die Regionen Domažlice/Taus und Chodsko/Chodenland gehören zu den wenigen ethnografischen Gebieten Tschechiens, die i Wurzeln ihrer lebendigen Folklore im Barock haben. Domažlice, ein Städtchen mit charakteristischen Bogengängen, einem schiefen Turm und dem Unteren Tor (Dolní brána), wurde vom böhmischen König Ottokar II. Přemysl (Přemysl Otakar II) erbaut. Obwohl die Stadt architektonisch der Gotik zugeordnet werden kann, verdankt sie ihre malerische Gestaltung und Atmosphäre dem Umbau des historischen Zentrums im Barockstil.
Zu den dominanten Sehenswürdigkeiten – den Repräsentanten der hiesigen Barockarchitektur – gehört zweifellos die Dekankirche Mariä Geburt, deren Wände Gemälde von František Julius Lux zieren. Ein weiteres Gebäude, das im Barockstil umgebaut wurde, ist die Chodenburg (Chodský hrad). Sie wurde in den 1720er Jahren in eine barocke Salzkammer umgewandelt – ein Bauprojekt, für das sich K. I. Diezenhofer verantwortlich zeichnet. Oberhalb der Stadt Domažlice befindet sich der lebendige Wallfahrtsort des hl. Laurentius (sv. Vavřinec). Jedes Jahr findet dort zu seinen Ehren ein Fest (Chodské slavnosti) statt, bei dem die gesamte Stadt zur Folkloremetropole wird.
Die Landschaft in der Umgebung ist alles andere als eben – ihre langgezogenen Hügel erheben sich zum Massiv des Böhmischen Waldes. In den Tälern sind zahlreiche Kirchen und Schlösser versteckt, zum Beispiel das Trhanov/Chodenschlo, das regelrecht über das Dorf hinausragt. Barockdenkmäler finden sich ebenfalls in Klenčí pod Čerchovem/Klentsch und überraschenderweise auch im Böhmischen Wald, und zwar in Nemanice/Wassersuppen, direkt an der Grenze zu Deutschland. Zum Barockstil gehört auch die berühmte Wallfahrtskirche auf dem Hügel Tanaberk/Tannaberg, die auf einem Pass liegt, durch den einiges Unheil in die böhmischen Länder gelang, der aber auch Zeuge des mutigen Widerstands wurde.
